Das Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Etwas ganz besonderes gibt es im Salzburger Freilichtmuseum, dort können sie in eine längst vergangene Zeit zurückreisen und etwa 100 original wiederaufgebauten Häuser aus dem Landwirtschafts-, Handwerks- und Gemeindewesen erkunden. Hier kann man in die Welt der Groß- und Urgroßeltern eintauchen und ihr doch oft mühsames Leben erforschen.

Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Gelände mit Kapelle in Großgmain

Schauen sie sich die alten Bauernhäusern mit Scheunen und Ställen, die Handwerkshäuser mit ihren Werkstätten, besuchen sie den Kämerladen mit den vielen Produkten von früher und heute oder halten sie Andacht in der kleinen Kirche am Wegesrand.

Die einzelnen Anwesen auf dem Geländes des Freilichtmuseums in Großgmain stammen aus  verschiedenen Zeitaltern, beginnend mit dem späten 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert.

1572 wurde das Bauernpeter-Wohnhaus aus Nußdorf/Waldach errichtet. Heute ist in diesem Haus eine Ausstellung eines historischen Gendarmeriepostens aus der Zeit um 1900 eingerichtet, er zeigt das getreue bild von den ärmlichen Lebensverhältnissen eines damaligen Gendarmen.

Bauernpeter-Wohnhaus, Gendarmerieposten

Bauernpeter-Wohnhaus, Gendarmerieposten

Aus dem 17. Jahrhundert stammt das Lohnergütl, welches ursprünglich in Oberndorf/ Bichlhaiden stand und 1666 errichtet wurde. Es hat die für den Flachgau typische Dreiteilung in Wohn-, Tennen- und Stallteil. Das Inventar ist originalgetreu aus dieser Zeit. Weitere Gebäude aus dem 17. Jahrhundert sind Rauchhaus Ederbauer aus Köstendorf/ Helming von 1642 und das Mesnerhaus aus Bergheim von 1677.

Das Knotzinger-Wohnhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde 1798 errichtet, ursprünglich stand es in Lamprechtshausen / Knotzing. Dieses Haus hat eine gemauertes Erdgeschoss und ein in Blockbauweise errichtetes Obergeschoss. Es zeigt den Wohlstand eines großen Bauernhofes. In einer der Stuben ist einen Sonntagskassa aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet, dort wurden die Geldgeschäfte der ländlichen Bevölkerung erledigt. Im Haus finden auch Museumsveranstaltungen statt. Weitere Gebäude aus dem 18. Jahrhundert sind das Thanngütl oder Kirchpointgütl aus Bergheim von 1736 und die Meindlhütte aus Anthering aus dem Jahre 1753.

Brunnbauernkapelle im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Brunnbauernkapelle im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Aus dem 19. Jahrhundert stammt Brunnbauernkapelle, 1899 wurde sie in Lamprechtshausen/ Schwerting wieder errichtet, denn sie wurde schon einmal abgebaut und wieder errichtet. Sie gelangte dabei in den Besitz des Brunnbauern, er ließ die Kapelle in ihr heutiges Aussehen umgestalten. Der Innenraum ist mit leuchtenden Farben ausgemalt und mit zahlreichen Heiligenbildern, Votivgaben, Wallfahrtsandenken und den Kreuzwegstationen geschmückt. Vor- und Altarraum sind durch ein gusseisernes Gitter getrennt. Zahlreiche Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert, so zum Beispiel das Wörndlhaus, die Dorfkrämerei aus Thalgau von 1825, die Hinterseemühle aus Hintersee von 1828, die Landbrauerei aus Dietersham von 1889 sowie der Bahnhof „Flachgau“ Salzburg/ Gaisberg aus 1887/2010.

Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Wörndlhaus, die Dorfkrämerei aus Thalgau

Die Feuerwehrzeugstätte Hof bei Salzburg aus Hinterschroffenau stammt aus dem Jahr 1925 und zählt damit zu den Gebäuden aus der näheren Geschichte, aus dem 20. Jahrhundert. Auch das Waschhäusel aus Kothgumprechting/ Seekirchen von 1922 und der Hödlmooskalkofen aus Hof bei Salzburg, errichtet um 1916 und der Salinenstadel aus Bad Reichenhall aus dem Jahr 1946 sowie die Salettl Kasern bei Salzburg aus 1929 stammen aus dem letzten Jahrhundert.

Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain

Wer also Lust hat in eine längst vergangene Zeit einzutauchen, dem sei geraten einen Abstecher im Freilichtmuseum bei Salzburg zu machen. Weitere Informationen finden auf der Homepage: https://freilichtmuseum.com/.

Einen Übersichtsplan gibt es auf der Homepage des Freilichtmuseums:
https://freilichtmuseum.com/de/museum/uebersichtsplan.html

Kaiserin Sissi und Schloss Trauttmannsdorff

Wir alle kennen Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn aus der romantisch verklärten Sissi-Film-Trilogie von Regisseur Ernst Marischka aus den 1950er Jahren. Kein anderer Film wurde wohl im deutschen Fernsehen so oft ausge-strahlt wie die Sissi-Reihe mit Romy Schneider als Kaiserin Sissi und Karlheinz Böhm als Kaiser Franz.
So erfolgreich können Historienfilme sein, wenn sie die Herzen der Zuschauer berühren. Die Handlung basiert sowohl auf wahren Begebenheiten aus dem Leben der jungen Kaiserin, als auch auf fiktiven Ausschmückungen.
Bereits 1931 kaufte Hubert Marischka, ein österreichischer Schauspieler und Regisseur und Bruder von Ernst Marischka, ein Theaterstück mit dem Titel „Sissys Brautfahrt“. Das Bühnenstück stammte aus der Feder von Ernst Décsey und Gustav Holm und wurde von den Marischka-Brüdern sowie den Autoren zu einem Singspiel mit dem Namen „Sissy“ umgeschrieben; die Musik stammt von Fritz Kreisler. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1932 im Theater an der Wien statt. Das Stück wurde bis 1936 sehr erfolgreich aufgeführt, sowie noch einige Male nach dem Krieg, und einige prominente Schauspieler und Schauspielerinnen der damaligen Zeit konnten für die Hauptrollen verpflichtet werden.
Die Erfolge in Österreich weckten die Aufmerksamkeit der amerikanischen Filmgesellschaft Columbia, die für die damals stolze Summe von 160.000 $ die Rechte an dem Stück erwarb. Die Filmfassung unter dem Titel „The King Steps Out“ wurde von Josef von Sternberg mit Grace Moore in der Hauptrolle verfilmt und war ein Erfolg an der Kinokasse.
Nach dem Krieg wollte Ernst Marischka das Theaterstück verfilmen. Doch es gab ein unlösbares Problem: Die Rechte waren verkauft und konnten nicht zurückgekauft werden. Einen Ausweg bot das Werk von Marie Blank-Eismann, die 1952 im Titania-Verlag in Stuttgart einen zweiteiligen Roman mit dem Titel „Sissi“ veröffentlicht hatte. Die Autorin verfasste das Drehbuch und benannte den Film nach ihrem Romantitel.
Der Film wurde ein riesiger Erfolg, was Marischka veranlasste zunächst 1956 die Fortsetzung „Sissi – Die junge Kaiserin“ zu produzieren und ein Jahr darauf „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“. Die Sissi-Trilogie wurde zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Filmproduktionen.
Die gesamte Handlung des Films lehnt sich an authentische Ereignisse an. Die bayerische Prinzessin Elisabeth, genannt Sissi, war die zweitälteste Tochter von Herzogin Ludovika und Herzog Max in Bayern. Sie wuchs unbeschwert mit ihren sieben Geschwistern im elterlichen Schloss am Starnberger See auf. Das ungestüme Mädchen war tierlieb und naturverbunden und verlebte eine glückliche Kindheit ohne standesübliche Zwänge.
Das Österreichische Kaiserhaus war verwandtschaftlich mit dem Bayerischen Herzogtum verbunden. Sissi und ihre ältere Schwester Helene, genannt Nene, waren die Cousinen von Kaiser Franz.
Auf Initiative der Mutter des Kaisers, Erzherzogin Sophie, wurde ein Besuch von Nene und ihrer 15-jährigen Schwester Sissi in der kaiserlichen Sommerresidenz im österreichischen Bad Ischl arrangiert. Ziel der Kaisermutter war es, dass sich Helene (Nene) mit dem Kaiser verloben sollte.
Sissi kennt den Grund der Reise nicht und auf Grund ihrer ungestümen Art darf sie an den gesellschaftlichen Ereignissen nicht teilnehmen. So verbringt sie einen Teil ihrer Zeit beim Angeln, wobei sie zufällig Kaiser Franz Joseph begegnet. Dieser ahnt jedoch nicht, dass es sich bei dem hübschen, unkonventionellen Mädchen um seine Cousine Sissi handelt. In der Folge finden beide Gefallen aneinander und verlieben sich. Der Monarch lässt die geplante Verlobung mit Sissis Schwester platzen und verlobt sich gegen den Widerstand seiner Mutter mit Sissi.
Der zweite Film „Sissi – die junge Kaiserin“ beleuchtet romantisch verklärt das Hofleben, die politische Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und letztendlich die Schwangerschaft der jungen Kaiserin sowie die Geburt der kleinen Prinzessin.

Schloss Trauttmannsdorff

Schloss Trauttmannsdorff

Der dritte und letzte Teil der Trilogie „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ bildet den emotionalen Abschluss. Die junge Kaiserin lebt zurückgezogen in Ungarn, getrennt vom Ehemann. Doch kann sie die Gegner Österreichs durch ihre warme, herzliche Art für den Kaiser gewinnen. Dann jedoch erkrankt die Kaiserin und reist zurück nach Wien. Der Hofarzt diagnostiziert eine schwere Lungenkrankheit bei Sissi und macht Kaiser Franz Joseph wenig Hoffnung auf deren Genesung.
Die Intrigen der Mutter des Kaisers setzen sich fort. Sie will ihren Sohn über-reden nach einer neuen Frau Ausschau zu halten. Doch Franz Joseph reagiert wütend und ablehnend. Seine Liebe zu Sissi und die Angst um sie belastet ihn nervlich und psychisch stark, doch Sissi verspricht ihm, alle Anweisungen des Arztes aufs Genaueste zu befolgen und wieder gesund zu werden. Zur Erholung reist sie im Film nach Madeira und Korfu, wo sie letztlich wieder vollständig gesund wurde – Ende gut, alles gut.
Die Filmgeschichte lehnt sich jedoch nur an die wahren Ereignisse und Gegebenheiten an. Der Lebensweg von Elisabeth von Österreich verlief etwas anders als die Sissi-Romanze Glauben macht. Das Film-Szenario des Kennenlernens und der Eheschließung zwischen Prinzessin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph entspricht noch etwa der Realität. Dann jedoch beginnt die künstlerische Freiheit des Autorenteams: Ein knappes Jahr nach der Hochzeit brachte die junge Kaiserin ein Mädchen zur Welt, das nach Franz Josephs Mutter Sophie Friederike getauft wurde. Ein Jahr darauf wurde die zweite Tochter geboren, die den Namen Gisela erhielt. Auf einer Ungarnreise er-krankten die beiden Töchter schwer an Durchfall und Fieber. Die zehn Monate alte Gisela war bald wieder gesund, die zweijährige Sophie jedoch starb in Sissis Armen.
Vier Jahre nach der Hochzeit brachte die Kaiserin 1858 den Kronprinzen Rudolf Franz Karl Joseph zur Welt; diese Geburt nahm sie jedoch gesundheitlich schwer mit. Und erneut spiegelt der Film einen Teil der Realität wieder: Beide Kinder wurden in die Hand der Schwiegermutter gegeben, um sie standesgemäß zu erziehen.
1860, also im Alter von bereits 24 Jahren, erkrankte Sissi schwer, die Ärzte diagnostizierten Lungenschwindsucht. Auf Anraten der Ärzte reiste die Kaiserin allein zu einem Kuraufenthalt nach Madeira. Dort erholte sie sich zwar, bekam nach ihrer Rückkehr nach Wien jedoch einen Rückfall, der sie veranlasste erneut zur Kur zu gehen: Kurort war die griechische Insel Korfu, wo sie die Krankheit besiegte.
Im Jahr 1868, also mit bereits 32 Jahren, bekam die Kaiserin ihr viertes und letztes Kind: Marie Valerie Mathilde Amalie. Da die Tochter in Ofen (Ungarn) geboren wurde, nannte man sie das „ungarische Kind“. Im Gegensatz zu ihren zwei älteren Kindern verband Sissi eine innige Beziehung zu ihrer Jüngsten, die sie sich auch nicht wegnehmen ließ.
Doch die kleine Marie Valerie war kränklich – und nun stellt sich die Verbindung zu Meran her, die Meran nachhaltig prägen sollte. Sissi wollte mit ihrer kleinen Tochter zu einem Kuraufenthalt und wählte dafür Meran. Moritz von Leon, Sohn und Erbe von Joseph von Trauttmansdorff, Graf der Steiermark, war 1870 Besitzer des nach seinem Vater benannten Schlosses Trauttmansdorff. Graf von Trauttmansdorff hatte seit 1846 eine verfallene Burg seiner Vorfahren zu einem neogotischen Schloss umgebaut.
Am 16. Oktober 1870 reiste Kaiserin Sissi erstmals mit ihrer Tochter Marie Valerie nach Meran. Angeblich „in strengstem Inkognito“, jedoch mit einem Hofstaat von 102 Personen, reiste die Kaiserin mit ihrer Tochter mit der neu in Betrieb genommenen Brennerbahn an und bezog die eigens für sie prunkvoll eingerichteten Räume im Schloss Trauttmansdorff. Während jenes Kuraufenthalts lebte die Kaiserin sehr zurückgezogen, sie nutzte die wunderschöne Landschaft rund um Meran für ausgiebige Spaziergänge und Wanderungen. Auch nahm sie nur wenige Räume des Schlosses für sich in Anspruch, jedoch waren das jene mit der grandiosen Aussicht in das Etschtal.
Der schnellen Genesung der kleinen Prinzessin sowie der insgesamt vier Kuraufenthalte der Monarchin in Meran verdankt es die Stadt, dass sie als Luftkurort Weltruhm erlangte. Das Städtchen an der Passer wurde zunehmend zum Kur- und Urlaubsziel für Adel und wohlhabende Bürger.
1889, also gut 18 Jahre nach ihrem ersten Aufenthalt, folgte ihr letzter in Meran, der auch zugleich der zweite in Schloss Trauttmansdorff sein sollte. Ein halbes Jahr zuvor hatte sich ihr Sohn, Kronprinz Rudolf, mit seiner jungen Geliebten Mary Vetsera auf Schloss Mayerling das Leben genommen. Dieser Schicksalsschlag traf Kaiserin Elisabeth schwer, von diesem Zeitpunkt an trug sie nur noch Schwarz.
Dass es sie wieder nach Meran zog, lag wohl an den „Erinnerungen an frühere, glücklichere Zeiten“, wie der Kaiser später über die Besuche auf Trauttmansdorff schrieb. Die Kaiserin bewohnte dieselben Räumlichkeiten wie Jahre zuvor.
Durch die vier Kuraufenthalte in Meran wurde die Südtiroler Stadt als Kurort weltberühmt und Schloss Trauttmansdorff zum Pilgerort für Sissi-Fans in Südtirol.
Das von Graf Joseph von Trauttmansdorff Mitte des 19. Jahrhunderts aus einer alten Burg errichtete neugotische Schloss wurde vom späteren Besitzer Baron Friedrich von Deuster um 1900 nochmals erweitert. Nach den zwei Weltkriegen litt es jedoch stark.
Die Ursprünge dieses stolzen Schlosses, mit seiner grandiosen Panorama-Sicht ins Etschtal, gehen bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zurück. Um 1300 wurde das Gebäude als Burg Neuberg erstmals urkundlich erwähnt. An der Südwestseite sind die mittelalterlichen Mauern noch zu erkennen, auch die Krypta stammt aus jener Zeit. Erhalten ist auch der Freskenraum aus der Renaissance.
Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts trat das Schloss Trauttmansdorff erneut in den Fokus der Öffentlichkeit; man erkannte seine Bedeutung für den Tourismus. In den Jahren 2000 bis 2003 wurden Außenfassade, Kapelle, Krypta, der große Neorokoko-Saal sowie das zweite Obergeschoss, mit den ehemaligen Aufenthaltsräumen von Kaiserin Elisabeth, komplett renoviert und restauriert.
Bereits im Jahr 1988 hatten jedoch einige regionale Gartenfreunde, unter ihnen der Meraner Bauingenieur Manfred Ebener, die Idee aufgegriffen, in Meran einen botanischen Garten zu errichten. Im Oktober 1988 stellte Ebener verantwortlichen Südtiroler Politikern eine Machbarkeitsstudie vor, um auf dem Gelände des Schlosses Trauttmansdorff einen botanischen Garten zu errichten. Der spätere Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder trifft bei dieser Gelegenheit die politische Aussage, dass er „einen botanischen Garten bauen werde“.
1991 erteilt die Landesregierung an Dr.-Ing. Ebener den Planungsauftrag, 1992 wird das Projekt genehmigt und 1994 begannen die ersten Baumaßnahmen. Am 16. Juni 2001 fand die feierliche Eröffnung der Gärten statt.
Entstanden ist ein botanischer Garten, der wohl zu den schönsten weltweit gezählt werden kann. Auf insgesamt 12 Hektar, mit einem Höhenunterschied von 100 m, sind vier Gartenwelten angelegt: Sonnengärten, Waldgärten, Wasser- und Terrassengärten sowie Landschaften Südtirols. 4 Rund- und 3 Panoramawege, mit insgesamt 7 km kinderwagentauglichen und rollstuhlfreundlichen Wegen, führen durch die 83 Gartenlandschaften. Zu bestaunen und zu bewundern sind 5.800 Pflanzenarten und -sorten. Das Gartenjahr in den Botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorf umfasst 229 Tage: vom
25. März bis 15. November; alle drei Jahreszeiten – Frühjahr, Sommer und Herbst – sind einen Besuch gleichermaßen wert. Zahlreiche Erlebnisstationen, genannt seien beispielhaft die Grotte, die botanische Unterwelt, das Glashaus sowie der Garten für Verliebte, erhöhen die Attraktivität der Gärten zusätzlich. Zudem wird das ohnehin schon beeindruckende Angebot durch Künstlerpavillons, Tiere im Garten, Aussichtspunkte und Sonderausstellungen aufgewertet. Und natürlich kommt auch das leibliche Wohl in Schloss Trauttmansdorff nicht zu kurz.

Text entnommen aus dem Buch:
Eine kleine Reise durch Geschichte und Gerichte des Meraner Landes: Schaug und kost amol

von Bernd Sternal und Sophia Kapferer

Schlossmuseum Murnau

Das Schloßmuseum Murnau befindet sich im bayerischen Ort Murnau am Staffelsee. Das ehemalige Schloss wurde in den Jahren 1991 und 1992 als Einrichtung des Marktes Murnau zum Museum umgebaut. Kern des Museums bildet der Wohnturm mit seinen einzigartigen Schiebefenstern. Das Logo des Museums wurde von einem Ölgemälde Wassily Kandinskys abgeleitet, bei welchem die Dächer des Schlosses mit wenigen abstrahierenden Pinselstrichen dargestellt worden sind.Die ständige Ausstellung des Museums ist durch Murnau mit seiner besonderen Lage innerhalb des Alpenvorlandes geprägt. Hervorzuhebende Sammlungen sind die über 80 Gemälden, Zeichnungen und Grafiken der expressionistischen Malerin Gabriele Münters, die Mitglied der „Neuen Künstlervereinigung München“ war und später auch der Künstlergruppe „Blauen Reiter“ um Wassily Kandinsky und Franz Marc angehörte. Die Werke entstanden in der Zeit von 1902 bis kurz vor Ihrem Tod 1962, dabei sind alle Schaffensphasen der Künstlerin im Schloßmuseum Murnau vorhanden.

Auch zahlreiche Werke von Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin, Alexander Kanoldt, Heinrich Campendonk und Adolf Erbslöh sowie des Einzelgängers Max Beckmann können hier besichtigt werden. Sie gehörten zur „Neue Künstlervereinigung München” und „Der Blaue Reiter”.

Das Museum setzt einen weiteren Schwerpunkt auf die Malerei im 19. Jahrhundert. Dabei zeigen die naturnahen Werke besonders den Blick der Maler auf die reizvollen Alpenvorlandschaften. Eduard Schleich d. Ä., Adolf Lier, Carl Spitzweg, Wilhelm Busch und Christian E. B. Morgenstern brachten ihre Natureindrücke eindringlich zu Papier und leiteten eine neue Landschaftsauffassung ein.

Die Sammlung Hinterglaskunstwerke des Museums zeigt regionale Exponaten aus dem Staffelseegebiet und aus Augsburg sowie internationale Hinterglasmalereien. Werke von Udo und Hedi Dammert und Wilhelm Gartner sind ebenso zu bewundern, wie auch Werke von Paul Klee, Oskar Schlemmer, August Macke, Gabriele Münter und Carl Rabus bis hin zu Cuno Fischer, Elde Steeg,Fride WirtlWalser und Gerhard Richter.

Weitere Ausstellungen und Sammlungen:

  • Murnauer Landschaft/Murnauer Moos
  • Markt Murnau/Gewerbe und Hausgewerbe
  • Leben und Werk des Schriftstellers und Dramatikers Ödön von Horváth

Das Schloßmuseum Murnau wurde 1995 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet.

Weitere Informationen: www.schlossmuseum-murnau.de